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Seitdem 2019 die ersten Wings auf den Markt kamen, hat das Wingsurfen einen beachtlichen Boom erlebt. Im Jahr 2023 bringt fast jede große Windsurf- oder Kitemarke (und viele weitere) einen eigenen Wing auf den Markt und so ist es wenig verwunderlich, dass es mittlerweile ganz viele unterschiedliche Designs und Systeme gibt.

 

Die Wings der verschiedenen Marken unterscheiden sich in einigen Aspekten - Form und Aufbau des Wings, Material, Maße, Gewicht, etc. - und so hat jeder Wing ein eigenes Handling. Besonders die Handles (bzw. der Boom) - als direkte Verbindung zum Wing - bestimmen maßgeblich, wie der Wing in der Hand liegt, und wie er sich steuern lässt. Wir wollen uns daher die unterschiedlichen System der neuesten Wings ansehen und alle Vor- und Nachteile erläutern.

 

Soft Handles

Die allerersten Wings der Marken Naish, Slingshot, etc. hatten alle ein relativ ähnliches Griffsystem - nämlich ganz klassisch weiche Handles.

 

Diese Soft Handles sind auch heute noch beliebt. Es gibt sie entweder als kurze oder als längere Griffe, sowie in verschiedensten Kombinationen. Bei mehreren kurzen Griffen muss öfters umgegriffen werden, um den Druckpunkt zu variieren, bei den längeren Handles kann auf- und abgerutscht werden.

 

Boom

Kurz nach den ersten Wings mit Handles, kam mit dem "Duotone Foil Wing" auch ein Wing mit Boom anstatt der Griffe auf den Markt. Was zunächst einfach nur als Annäherung an die Vorlieben von Windsurfern erschien, hat jedoch gezeigt, dass auch andere Systeme möglich sind und für viele war die Freiheit, entlang der ganzen Strut frei greifen zu können, eine praktische und komfortable Neuerung.

 

Einige Marken bieten auch im Jahr 2023 eine Ausführung mit durchgehendem (oder geteiltem) Boom an.

 

Rigid Handles

Spulen wir nun vor zum Jahr 2023, im Frühjahr sind praktisch alle Wings der neuen Saison angekündigt und man erkennt hier eindeutig einen Trend. Eine neue Art von Griffen hat (seit dem letzten Jahr) an Beliebtheit gewonnen - Rigid Handles. Diese sind wie die Soft Handles an der Strut entlang angebracht, sind aber hart (“rigid” = starr). Sie sind nicht so sperrig wie ein durchgehender Boom, bieten aber eine ähnliche Steifheit und Kontrollierbarkeit.

 

Einige Marken sind auf den Trend der Rigid Handles aufgesprungen - unter anderem: GA, Cabrinha, Core, North, Neilpryde und Duotone. Andere, wie zum Beispiel Naish, F-One, Flysurfer, Airush, Ozone, RRD, Reedin, Slingshot und Shinn, bleiben wohl erstmals beim bewährten System der Soft Handles.

 

Manche bieten auch beide Systeme (Ensis, Duotone), einen durchgehenden Boom (Ensis, Duotone, Slingshot), geteilten Boom (Vayu) oder Hybriden (Armstrong) an.

 

Vor- und Nachteile

 

Die Wahl des Griff-Systems ist in erster Linie Geschmackssache, hier möchten wir euch aber dennoch noch ein paar Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Systeme auflisten.

 

Soft Handles

Die weichen Griffe sind für viele Wing-Veteranen das gewohnte System, sie funktionieren schon seit der ersten Stunde und bieten ein einfaches und komfortables Halten des Wings. Sie sind leicht und weich, die Verletzungsgefahr ist gering, sie lassen sich gut verstauen und es gibt oft einige Griffe zur Auswahl, was das Anpowern und Depowern, je nach Wind Conditions, erleichtert. Manche Marken (z.B. F-One) beschränken sich auf nur zwei gut platzierte Handles, andere bieten mehrere Front- und Back- Handles zur Auswahl oder packen gleich die gesamte Strut voll. Sie sind nicht so steif wie die harten Handles und verdrehen sich daher etwas, was ein weicheres und etwas weniger direktes Handling erzeugt.

 

Boom

Ein durchgehender Boom heißt, man hat zu 100% die Kontrolle darüber, wo man greifen möchte und außerdem bringt es eine gewisse Steifheit beim Handling. Für viele Freerider, aber auch einige Freestyler ist das ein großer Vorteil und es fühlt sich angenehm und richtig an. Andere sehen den Boom als Nachteil, der einem das “korrekte” Greifen nicht erleichtert, sondern verkompliziert, da es keine vorgegebenen Griff-Punkte gibt, die den Wing ausgewogen anpowern und den Druck gleichmäßig verteilen. Natürlich ist der Boom auch etwas schwerer zu verstauen, bzw. zu montieren als fixe Handles.

 

Rigid Handles

Straffe Handles fühlen sich direkter an und bieten etwas mehr Kontrollierbarkeit, was besonders für Sprünge und Tricks aber auch beim sportlichen Freeriden spürbar ist. Sie sind leicht zu greifen und können sich nicht verbiegen und verdrehen. Sie benötigen nicht viel extra Platz im Rucksack und sind fix montiert. Für viele sind die Rigid Handles die perfekte Mischung aus Soft Handles und Boom. Andere finden die klassischen weichen Griffe angenehmer und praktischer. Wings mit Rigid Handles haben meist zwei fix platzierte Handles und bieten somit weniger Auswahl zu Greifen als Wings mit mehreren Power-Handles oder ein Boom (wobei manche Handles relativ lang sind und damit viele Griff-Positionen ermöglichen).

 

Die Auswahl scheint unendlich groß und mit unzähligen neuen Wings am Markt ist wohl für jeden was dabei. Am besten ist es natürlich, verschiedene Systeme auszuprobieren, um das zu finden, mit dem man sich am Wohlsten fühlt.

In diesem Sinne - get wings, go fly!

 

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Viel Spaß am Wasser,

dein Kitesurfing.at Team